Open Space: Bürger brauchen Räume – Das Herz der Stadt stellt sie zur Verfügung. Kostenlos

Open Space: Bürger brauchen Räume – Das Herz der Stadt stellt sie zur Verfügung. Kostenlos

Open Space: Bürger brauchen Räume – Das Herz der Stadt stellt sie zur Verfügung. Kostenlos

Autor Edgar Wilkening

 


Sie erreichen den Autor per Mail an:
ew@dasherzderstadt.de

Aktionsgruppen, Initiativen, Vereine – sie alle brauchen immer wieder mal Räume: für Versammlungen, Treffen, Besprechungen.

Nach unserem Verständnis wäre es Aufgabe von Kommunen, diese Art Infrastruktur für ihre Bürger vorzuhalten: Räume, die den Bürgern dienen – und zwar nach ganz simplen Kriterien:

    • Kostenlos nutzbar
    • Ohne Verzehrzwang
    • Zentral gelegen
    • Stundenweise oder ganztägig mietbar
    • Schnell und unbürokratisch zu buchen
    • Leicht und unkompliziert zu erreichen
    • Auch abends und an Sonn- und Feiertagen verfügbar
    • Mit flexibler Ausstattung
    • Möglichst barrierefrei
    • Mit inspirierendem Charme

Kennen Sie solche Räume? In Minden? Und falls ja: Wissen Sie, welche bürokratischen Hürden man Ihnen in den Weg legt für die Nutzung? Verträge, Formulare, vierwöchige Antragsfrist, und, und, und. Da ist nix mit unkompliziert, schnell oder kostenlos. Da kommt das gesamte Bürokratiemonster auf Sie zu.

OPEN SPACE: UNBÜROKRATISCH, KOSTENLOS, SCHNELL UND CHARMANT.

Dass es auch anders gehen kann, zeigen wir bei Das Herz der Stadt immer wieder gern. Und stellen unsere Räume in der Obermarktstraße 19 zur Verfügung: Bürgern, Initiativen, Vereinen, allen engagierten Menschen, die etwas auf die Beine stellen wollen.

Nach genau den Kriterien, die wir da oben aufgestellt haben: vollkommen kostenlos und vollkommen unbürokratisch.

Denn wir finden: Bürgerschaftliches Engagement gehört unbedingt gefördert – nicht behindert.

Z

Und so einfach geht's bei uns!

1. Rufen Sie mich, Edgar Wilkening, an unter 0172.4390906 oder schreiben Sie eine Mail an ew@dasherzderstadt.de.

2. Erzählen Sie mir kurz, wofür Sie den Raum nutzen wollen.

3. Wir vereinbaren einen Termin mit Datum und Zeit – und fertig.

Das ist tatsächlich schon alles. Keine langen Verträge, keine Formulare, keine Bürokratie. So einfach, so schnell kann es sein.

Unsere Räume sind für Besucher leicht zu finden, mitten in Mindens Fußgängerzone. Mit dem Schaufenster direkt zur Obermarktstraße ist der zentrale Raum (oben im Foto) auch von außen gut einsehbar. Er bietet Platz für bis zu vierzig Personen. Eine flexible Bestuhlung ist vorhanden.

Wir schließen Ihnen auf und am Ende auch wieder zu. Getränke darf sich jeder gerne selbst mitbringen – oder zum Selbstkostenpreis aus unserem Gastro-Kühlschrank nehmen. Bäckerei Battermann direkt gegenüber bietet tagsüber bis 18:00 Uhr Snacks und Kaffee.

Unsere einzige Bedingung: Sie hinterlassen den Raum so, wie Sie ihn vorgefunden haben. Aber das sollte sich eigentlich ja von selbst verstehen.

Außerdem: First come, first serve. Wenn belegt, dann belegt. Angebot freibleibend: kein Rechtsanspruch auf Nutzung der Räume. Und natürlich gilt das Angebot nur, solange Das Herz der Stadt selbst auf den gewerblichen Leerstandsflächen der Obermarktstraße 19 zuhause ist.

SCHON JETZT NUTZEN INITIATIVEN UND VEREINE DEN OPEN SPACE FÜR SICH.

Schon seit Monaten trifft sich der Verein KulturLounge Minden jeden ersten Montag im Monat bei uns für seine Mitgliedertreffen – eine vollkommen unkomplizierte Termin-Absprache quasi auf Zuruf.

Die Wählergemeinschaft Wir für Minden hält ihre Mitgliederversammlung im Open Space von Das Herz der Stadt ab.

Die Architekten Astrid Engel und Michael Störmer führen hier regelmäßig ihr BürgerBauBüro durch: ein niedrigschwelliges öffentliches Angebot für alle, die fachliche Fragen zum Thema Bauen und Stadtentwicklung haben.

Und der Autor selbst plant eine freitägliche „Writers Lounge“ im Herzen der Stadt – passend zum casual friday: Digitalwerker und Pixelschubser in lockerer Runde unter Kollegen.

Im Ambiente vierzehntägig wechselnder Ausstellungen lässt sich eben herrlich inspiriert so vieles denken, machen, planen, arbeiten, besprechen.

Eigentlich bräuchte jede Stadt solch einen Open Space für ihre Bürger. Besser zwei. Oder drei … Minden kann stolz sein, in dem Punkt Vorreiter zu sein.

Fragt sich nur: Warum sind es (wieder mal) Privatmenschen, die ein attraktives, unkompliziertes Angebot schaffen, für das sich eigentlich Politik und Verwaltung zuständig fühlen sollten? Und auch: Warum Kommunen eigentlich nicht viel öfter solche Open Spaces auf gewerblichen Leerständen anbieten?

Redaktioneller Nachtrag am 16. März 2022
Die Stadt Minden hat den Open Space bei Das Herz der Stadt per Behördenwillkür per Bauordnungsverfügung am 8. März 2022 geschlossen – vermutlich rechtswidrig. Deshalb haben wir Klage eingereicht gegen die Stadt Minden beim Verwaltungsgericht Minden. Ein Urteil ist noch nicht gefallen.

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Baukultur.NRW in Minden
zu Gast bei Das Herz der Stadt

Baukultur.NRW in Minden
zu Gast bei Das Herz der Stadt

Autor Edgar Wilkening

 


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ew@dasherzderstadt.de

Hoher Besuch am vergangenen Dienstag bei Das Herz der Stadt: Baukultur.NRW war zu Gast in Minden. Architektin Astrid Engel hatte Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm von Baukultur.NRW, in den nordöstlichsten Zipfel Nordrhein-Westfalens eingeladen. Der nahm das Angebot gerne an. Denn aus Landesperspektive geht das ferne Weserstädtchen Minden stets ein wenig unter.

„Das liegt aber an den Städten selbst“, stellte Köddermann gleich zu Beginn klar. „Wir haben knapp 400 Städte in NRW. Da haben wir schon personell gar nicht die Kapazität, jedes Mal auf alle einzeln zuzugehen. Die Initiative muss schon aus den Städten selbst kommen.“ Insofern Kompliment an Astrid Engel, dass sie als Bürgerin die Initiative für Minden ergriffen und eine Einladung ausgesprochen hat.

Was genau macht Baukultur.NRW eigentlich? Na klar: Man kümmert sich um Baukultur. „Aber wir sind kein Branchenverband“, erläuterte Köddermann den Teilnehmern der Runde, darunter Vertreter aus Politik und Kultur. „Das gibt uns besondere Freiheiten. Allerdings sitzen wir damit auch immer zwischen allen Stühlen.“

Baukultur Nordrhein-Westfalen ist als gemeinnütziger Verein organisiert und wird vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Drähte ins Ministerium sind extrem kurz, betonte Köddermann. Davon können Akteure der Baukultur profitieren.

Denn zu tun gibt es genug. „Wir werden die Klimaziele nicht erreichen, wenn wir beim Bauen weitermachen wie bisher“, ist Köddermann überzeugt.

"Ich habe gelernt, dass Architektur und Bauen nicht nur mit Steinen zu tun hat, sondern mit Geschichten vom Leben, die aber erzählt werden müssen, um sie zu verstehen. Es war ein wirklich spannendes Treffen und es könnte Minden weiterhelfen. Danke für den Termin."

Markus Redeker, Stadtverordneter der CDU Minden

Heute ist die Baubranche einer der größten Müllproduzenten Deutschlands und ein größerer CO2-Verursacher als der Autoverkehr. Der Ressourcenverbrauch durch das weitverbreitete Prinzip „Abreißen und Neubauen“ ist gewaltig. Es muss anders umgegangen werden mit Bestehendem, neu und klüger gedacht werden. „Der häufig vorgeschobene Brandschutz ist oft gar nicht das kritische Thema.“

Der Umgang mit Gebäuden der Nachkriegsmoderne sei oft ein Problem. Und leider mangele es häufig an einer Wertschätzung des Ist-Zustands. Nur sehr selten werde die Bausubstanz als Chance für Zukünftiges begriffen – und ebenso selten gäbe es eine öffentliche Diskussion zum Erhalt.

Einer der Gesprächsteilnehmer merkte an, dass die „Wegwerf-Mentalität“ beim Bau ja auch im Kreis Minden verbreitet sei, und nannte das Beispiel Kampa-Halle. Die Politik hatte längst beschlossen: „Abrissbirne her, Müll wegräumen, Neues hinzementieren“ – statt innovativ und klug über andere, neue Nutzungsmöglichkeiten nachzudenken.

Die Rohstoffe und die sogenannte „graue Energie“, die im Baumaterial der Halle stecken, wären weitgehend unverwertet geblieben und unwiederbringlich verloren gegangen. Gut, dass sich Bürger seinerzeit gegen das lauthals postulierte „Game over“ gestellt und es (vorerst) abgewendet haben.

"Das Treffen war sehr informativ. Als Fazit habe ich mitgenommen, dass wir bei der Städteplanung kreativer den Erhalt vorhandener Strukturen und Gebäude prüfen und möglichst umsetzen sollten. Das über Jahrzehnte oder länger entstandene Gesicht bzw. die Geschichte der Stadt sollte erhalten und von innen heraus der Moderne angepasst werden."

Jens Langner, 1. Vorsitzender KulturLounge Minden e.V.

Der Niedergang alter Denkmuster ist auch in den Fußgängerzonen allenthalben zu erleben. „Die Ökonomisierung der Innenstädte, wie es seit den 80ern gemacht wurde, also alle Bereiche der Innenstadt einer maximalen wirtschaftlichen Nutzung zu unterwerfen, funktioniert heute immer weniger“, erklärt Köddermann.

Und weist auf die Smartphones auf dem Konferenztisch: „Wir kommunizieren heute anders, wir kaufen anders ein. Darauf sind die Innenstädte alter Denkart nicht vorbereitet.“

Köddermann plädiert für eine neue, gesunde Balance der Innenstädte zwischen Handel, Freiflächen, Sozialen Orten, Kulturräumen und mehr.

„Was kommt nach dem Einzelhandel?“, fragten die Experten von Baukultur.NRW schon 2016. Und machten daraus einen 76-seitigen Ratgeber, den man hier kostenlos downloaden kann. Er sei Stadtverordneten und Stadtplanern ans Herz gelegt – nicht nur in Minden, nicht nur in NRW.

"Ein wesentlicher Aspekt, den ich mitgenommen habe, ist der Ansatz der Nutzung bestehender Räume und Flächen und deren Geschichte bzw. Narrativ anstatt der Schaffung von gänzlich Neuem. Außerdem wie wichtig es ist, Architektur dem Bürger zu vermitteln. Der Bürger, für den sie geschaffen wird, muss sie genauso verstehen wie der Architekt, der sie schafft."

Fabian Rupek, Vorsitzender Wählervereinigung „Wir für Minden“

Aber immer wieder kommt die Rede auch auf vorbildliche, wegweisende Initiativen: Aachen zum Beispiel, wo man eine Straße für den Autoverkehr gesperrt und den Bürgern zur Nutzung zur Verfügung gestellt hat. Als Reallabor – mit weitreichenden Folgen: Mittlerweile überbieten sich die Fraktionen im Aachener Stadtrat mit innovativen Ansätzen und Vorschlägen für die neue Stadt.

„Die meisten Veränderungen in Städten finden heute unter Druck statt, aus der Not heraus, das ist nicht gut“, hat Köddermann festgestellt.

Statt frühzeitig Entwicklungen ins Auge zu fassen, Themen visionär anzugehen, Lösungen spielerisch auszuprobieren und mit ausreichend Freiheiten Entscheidungen anzugehen, wird Stadtentwicklung heute oft aus Problemsituationen heraus angepackt – wenn es eigentlich schon zu spät ist. Denkbar ungünstig, um sinnvolle und nachhaltige Entscheidungen zu finden.

"Architekten sind fachlich qualifiziert an unserer Stadtentwicklung mitzuarbeiten. Wir sollten Bürger:innen dabei unterstützen, wenn sie die Initiative ergreifen für und auch gegen die gebaute Umwelt. Auch wenn das bedeutet, die Politik unter Druck zu setzen."

Astrid Engel, Architektin und Initiatorin des Treffens

Und noch eines wird deutlich im Gespräch: Es braucht für alles Neue stets „Lokomotiven“. Starke Menschen, die mutig vorangehen, die kreativ neue Formate ausprobieren, die visionär denken und sich von Zauderern und Zögerern nicht ins Bockshorn jagen lassen.

So gesehen könnte der 5. April 2022 zum großen „Lokomotiven“-Treffen werden. Für diesen Tag plant Baukultur.NRW eine Präsenz-Veranstaltung unter dem Titel „Alt macht Neu. Praktische Umbaukultur“ in der Stadthalle Gütersloh.

Es wird ein Netzwerktreffen der Baukultur-Akteur:innen in Nordrhein-Westfalen mit einem illustren Programm. Los geht’s um 14:00 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Infos und das Anmeldeformular gibt es hier.

Das Herz der Stadt jedenfalls wird dabei sein. Wir lieben es einfach, mehr zu erfahren und mehr zu wissen. Vielleicht sieht man sich ja.

"Es war eines der inspirierendsten Gespräche, die ich je in Minden geführt habe. Dieser Termin hat gezeigt, was für großartige Dinge entstehen können, wenn Bürger:innen die Initiative ergreifen und selbst gestalten, statt auf das Wirken von Verwaltung zu warten."

Edgar Wilkening, Initiator von Das Herz der Stadt

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Flurstück 50:
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Flurstück 50:
Dieses Grundstück gehört nicht der Stadt. Sie nutzt es aber so, als ob. Warum?

Autor Edgar Wilkening

 


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ew@dasherzderstadt.de

Es ist sieben Meter zwanzig breit und gut einen Meter tief. Im offiziellen Katasterplan des Landes NRW hat es eine eigene Kennzeichnung: Flurstück 50 in der Flur 75 in der Gemarkung Minden. Ein vollkommen eigenständiges Grundstück, mitten in der Mindener Innenstadt. Klein, aber oho! Denn:

Wem gehört’s? Was meinen Sie? Schauen Sie mal aufs Foto oben: Was würden Sie nach Augenschein denken, wer der Eigentümer von Flurstück 50 ist?

Es ist Teil der Fußgängerzone. Es liegt das gleiche Pflaster drauf, das die gesamte Obermarktstraße bedeckt. Wem soll das schon gehören? Der Stadt Minden natürlich, oder?

Na, klar, das war auch unser (Architektin Astrid Engel und der Autor dieses Textes) erster Gedanke, als wir Eigentümer des Objekts Obermarktstraße 19 wurden. Vor dessen Schaufensterfront liegt das Flurstück nämlich.

Aber die Stadt Minden schwört Stein und Bein: Ihr gehört das Grundstück nicht. Glaubwürdige Aussage. Aber wem gehört es dann? Uns als Eigentümern des Objekts Hausnummer 19 auch nicht. Wem also dann?

 

 

Investigative Bürger

Wer hat’s rausgefunden und publik gemacht? Mal wieder keine Behörde, kein Kontrollgremium, erst recht keine Presse. Rausgefunden haben es investigative Bürger (investigativecitizens.org).

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Das Dokument, das Politik und Verwaltung unterschlagen haben bei der Entwicklung des Rampenlochs

Das Dokument, das Politik und Verwaltung unterschlagen haben bei der Entwicklung des Rampenlochs

Nein, das Schreiben vom 25. November 1823 von Friedrich von Schuckmann, damals Königlich Preußischer Staatsminister des Innern, Berlin, hängt nicht mit allen Ehren im Mindener Preußenmuseum. Aber es würde dort hingehören. Denn seinerzeit begründete es Mindens führende Position in Sachen Seuchenbekämpfung. Damit könnte es Aufhänger sein, damit die Stadt erneut Innovationsführerschaft anstrebt.

Das Dokument, das Politik und Verwaltung unterschlagen haben bei der Entwicklung des Rampenlochs

Autor Edgar Wilkening

AUTOR
Edgar Wilkening.
Vielfach prämierter Experte für Narrativ-Strategien und -Konzepte.

Hand mit Schreibfeder

Es war ein diesiger Dienstag im November 1823. Der Winter kündigte sich an mit Nebelschwaden und dem Geruch qualmender Schornsteine. Auch hier, im neuen Regierungsviertel der preußischen Hauptstadt Berlin an der Wilhelmstraße.

Vom Kopfstein drang das Klappern der Kutschen in die Kanzlei. Doch Friedrich von Schuckmann nahm es kaum wahr. Er saß grübelnd an seinem Regierungstisch. Diese Angelegenheit musste endgültig entschieden werden. Und zwar von ihm als königlich preußischem Staatsminister des Innern.

Nur wie?

Brüchige Zeiten waren das. So vieles im Umbruch. Vor wenigen Tagen erst musste ein gewisser Mendelssohn Bartholdy auch so etwas Unerhörtes geboten haben. In den gehobenen Kreisen Berlins hatte es sich rumgesprochen wie ein Lauffeuer. Der junge Komponist habe vollkommen neue Töne angeschlagen bei der Uraufführung seines Konzerts für zwei Klaviere und Orchester in E-Dur.

Und dann auch noch diese Sache aus Minden, der sonst so treuen preußischen Garnisonsstadt an der Weser.

Seit Jahren schon lag die Angelegenheit in von Schuckmanns Ministerium und wartete auf Entscheidung. Der, der sie eingebracht hatte, der preußische Generalmajor Ernst Michael von Schwichow, war über die lange Wartezeit verstorben.

Als Kommandant der Festungsstadt Minden hatte von Schwichow schon 1817 den Antrag nach Berlin geschickt. Sechs Jahre später, im Frühjahr des Jahres 1823, war von Schwichow überraschend verstorben. An der Wirksamkeit seines außergewöhnlichen Antrags hatte das nichts geändert.

Brüchige Zeiten, dachte von Schuckmann erneut. Andererseits – vielleicht hatte jede Generation diesen Eindruck von ihrer Zeit, sobald sich Gewissheiten auflösten und lange für unmöglich Gehaltenes plötzlich innerhalb weniger Jahre möglich wurde.

Eine Entscheidung musste her. Und Friedrich von Schuckmann, königlich preußischer Staatsminister des Innern, treuer Diener Friedrich Wilhelm III., des Königs von Preußen, war bereit, sie zu fällen. Auch wenn damit lange für selbstverständlich Erachtetes über Bord geworfen wurde.

Die Zeiten verlangten es. Die Situation verlangte es. Und der nüchterne preußische Staatsgeist verlangte es ebenfalls, damit nicht weitere Soldaten der preußischen Streitkräfte ihre Kampfkraft durch eine heimtückische Krankheit einbüßten. Jemand musste dem Einhalt gebieten. Auch wenn das Mittel der Wahl in den Augen vieler die traditionellen moralischen Werte auf den Kopf stellen mochte.

Entschlossen griff Friedrich von Schuckmann zu Feder und Tinte. Und fasste endlich das Schreiben an die Königliche Regierung in Minden/Westfalen ab, das er aus naheliegenden Bedenken so lange hinausgezögert hatte. Tragisch genug, dass der hochgeachtete Generalmajor von Schwichow das Ergebnis seines mutigen Antrags nicht mehr persönlich erleben durfte. Brüchige Zeiten.

Hand mit Schreibfeder
Friedrich von Schuckmann, Königlich Preußischer Minister des Innern, an die Kommandantur in Minden am 25. November 1823
Schreiben des Innenministers Friedrich von Schuckmann vom 25. November 1823 nach Minden.psd

Schwer zu lesen? Das Schreiben des Ministers Friedrich von Schuckmann von 1823 ist in altdeutscher Sütterlin-Schrift verfasst. Deshalb unten die originalgetreue Transkription des Textes.

ORIGINALGETREUE TRANSKRIPTION DES SCHREIBENS

Wenn ich der Königlichen Regierung auf deren Be-
richt vom 12ten des Monats mit Bezug auf die Bestimmungen
des Allgemeinen Landrechts überlasse, die Einrichtung
eines Bordells in Minden zu gestatten, so geschieht
dies in der Voraussetzung, daß die Königliche Regierung
die vorgetragenen, aus den örtlichen Verhältnissen
hergenommenen Gründe gehörig erwogen und dring-
gend befunden habe, und unter der ausdrücklichen Be-
dingung, daß dieses öffentliche Haus stets unter stren-
ger polizeilicher Aufsicht gehalten und für dasselbe
ein besonderes, zur Genehmigung einzureichendes,
Reglement erlassen werde.

Ich kann übrigens den von der Königlichen Regie-
rung gebrauchten Ausdruck „Freudenhaus“ nicht billi-
gen, weil an sich schlechte Dinge durch veränderte
Namen nicht veredelt werden können und dürfen,
auch die gedachte Benennung nicht passend ist, da
Bordelle nur zu oft die Quelle langer Leiden
und Reue werden.

Berlin, den 25ten November 1823
Der Minister des Innern und der Polizei
Schuckmann
Angabe in sep.[arato?]

An die Königliche Regierung

Dieser Brief hat  einen Wert für Minden wie der Rattenfänger für Hameln – wenn man es richtig anpackt

Rattenfänger von Hameln – schon mal gehört? Nürnberger Rostbratwurst? Hamburger Hafen? Augsburger Puppenkiste? Bielefeld gibt es nicht?

Natürlich haben Sie von all dem schon mal gehört. Allesamt sogenannte Narrative. Narra-was? Kompliziertes Wort. Einfach erklärt könnte man sagen: Es handelt sich um „universelle Erzählungen“, die sich in den Köpfen von Menschen verankern.

Je stärker ein solches Narrativ ist und je mehr Menschen es im Kopf haben, umso wirksamer kann man damit arbeiten. Zum Beispiel: um Neugier, Interesse, Attraktivität, Begehrlichkeit zu wecken – nur für den Fall, dass jemand daran interessiert sein sollte, sagen wir mal: Besucher, Gäste, Kunden für sich zu gewinnen.

Das Narrativ des Unangepasstseins und der Freiheit – es macht die Marke Harley-Davidson bis heute so attraktiv, begehrenswert und erfolgreich.

Starke Narrative mit großer Emotionalität – sie sind Millionen von Euros wert.

Weil Narrative sich nämlich von selbst verbreiten. Indem Menschen es sich gegenseitig erzählen, sei es in der Kantine, am Kneipentisch oder in Sozialen Medien.

Und weil Narrative sich allein verbreiten, muss man niemandem auf den Senkel gehen mit Plakaten, Broschüren, Imagefilmen und Anzeigen oder sonstwie die schöne Welt mit sinnlosem Werbeagentur-Dreck vermüllen. All das gesparte Geld für überflüssigen Agenturquatsch und Anzeigenplatz – das macht Millionen aus.

Erinnern Sie sich an Steve Jobs Keynote 2007, in der er das erste iPhone vorstellte? Ein kleines Gerät, das daraufhin die Welt und unser aller Alltag umkrempelte. Dieses berühmte „One more thing …“ Auch das ein Narrativ. Stark erzählt.

Und welches Narrativ steckt in dem Brief da oben?

Es ist das Narrativ eines Mannes, der mutig genug ist „die Welt zu retten“, indem er sich entschlossen gegen herrschende Konventionen stellt. Und einen ungewöhnlichen Ausweg findet aus einer tödlichen Gefahr, die die Menschen in seiner Stadt bedroht.

Es ist die klassische Heldenreise. Der Stoff, aus dem Hollywood große Blockbuster macht.

Der Held in dieser Geschichte: Ernst Michael von Schwichow, Anfang des 19. Jahrhunderts Festungskommandant der Stadt Minden. Er sieht seine Soldaten von einer tödlichen Seuche bedroht. In der Stadt verbreiten sich Geschlechtskrankheiten. Die sogenannte Winkelhurerei ist zwar verboten, aber dennoch – kein Wunder in einer Garnisonsstadt – weit verbreitet.

Was tun? Von Schwichow sieht , wie seine Männer dahingerafft werden von einem unsichtbaren Feind. Und nicht nur die: Auch in der Zivilbevölkerung der Stadt breitet der Feind sich aus. Mit medizinischen Mitteln ist dem Gegner nicht beizukommen – noch ist die Medizin nicht weit genug entwickelt. Niemand weiß einen Ausweg.

Aber von Schwichow will sich nicht damit abfinden, dass die Menschen dem Feind hilflos ausgeliefert sind. Er ist beseelt von dem Gedanken, einen Ausweg zu finden.

Zur Not auch gegen alle Konventionen, allen Widrigkeiten zum Trotz – wenn es nur funktioniert.

Von Schwichow hat eine Idee. Aber sie ist tollkühn, wagemutig und zutiefst unkonventionell. Ein Aufreger, das weiß er. Aber es könnte funktionieren. Und er hat nur diese Chance.

Sein Plan: Der illegalen Winkelhurerei, über die die Krankheiten verbreitet werden, ganz einfach den Boden entziehen, indem – und das ist spektakulär gedacht zu seiner Zeit – indem man das Gewerbe legalisiert.

Indem der preußische Staat nicht länger leugnet, was er ohnehin nicht eindämmen kann, sondern als gegeben akzeptiert, kann er es offensiv angehen und gestalten. Durch eine Legalisierung ergibt sich die Möglichkeit für staatliche Kontrollen: für Zulassungen, für Untersuchungen, für Regulierungen, für Nachverfolgungen.

Legalisierung? Seuche? Nachverfolgungen? Kommt Ihnen das bekannt vor? Klingelt da was?

Etwa so Themen wie „Cannabis“ oder „Corona“? Das zeigt nur, wie topaktuell die grundlegenden Muster der Heldenreise von Schwichows noch heute sind.

Natürlich weiß von Schwichow, dass er sich mit dem Vorschlag, das Rotlichtgewerbe zu legalisieren, gegen alle Konventionen stellt: gegen die Kirche, den Staat, die allgemeine Moral. Aber er hält es für den besten Vorschlag, „die Welt zu retten“. Deshalb schickt er seinen Antrag nach Berlin, in die Hauptstadt Preußens, zur Staatsregierung. Und bittet um Genehmigung für seinen Vorschlag.

Der Brief oben belegt 1. dass die Geschichte wahr ist. Und 2. dass sie ein happy end genommen hat. Auch wenn von Schwichow Jahre für seinen Vorschlag kämpfen musste und den Erfolg nicht mehr persönlich feiern konnte.

Es war wohl das erste Mal, dass irgendwo auf der Welt Rotlichtbetrieb staatlich zugelassen wurde – um es kontrollieren und damit die Seuche bekämpfen zu können. Dank von Schwichows Initiative war Minden weltweit führend in der Seuchenbekämpfung. Chapeau! Andere Städte machen aus weit kleineren Sachen ein großes Ding.

Es ist der Stoff, aus dem Hollywood große Blockbuster macht. Und was macht man in Minden daraus?

Natürlich nichts. Gar nichts macht man daraus.

Dafür ist man schließlich Minden und hat eine verkalkte, provinzielle Politkaste am Ruder: damit Chancen eben nicht erkannt, nicht beim Schopfe gepackt und Narrative nicht genutzt werden. Lieber müllt man die schöne Welt weiter mit Werbeagentur-Dreck voll, um verzweifelt auf sich aufmerksam zu machen.

Das Areal am Rampenloch – es ist der letzte Bereich in der Stadt, an dem die Heldenreise von Schwichows sich noch manifestiert. Wo sie sich im Stadtbild präsentiert. Wo sie Spuren hinterlassen hat und erlebbar ist.

… Entschuldigung: erlebbar hätte bleiben können! Wenn man denn klug agiert hätte in Minden.

In allen klugen Städten dieser Welt gilt: Wenn dir ein solches Pfund vor die Füße gespült wird – dann bückst du dich und greifst zu.

Man stelle sich vor: Hamburg hätte das HafenCity-Areal entwickelt, ohne das Thema „Hafen“ zu spielen. Man stelle sich vor: Hameln würde ein mutmaßliches Rattenfänger-Areal entwickeln, ohne das Thema „Rattenfänger“ zu spielen. Man stelle sich vor: Worpswede würde sein Künstler-Areal entwickeln, ohne das Thema „Künstler“ zu spielen.

Alles Blödsinn natürlich. Keine einzige kluge Stadt würde das je so tun.

In Minden ist man doof genug.

Seit die Stadt das historisch bedeutsame Gelände am Rampenloch erworben hat, war nie die Rede davon, dass es hier ein Narrativ gäbe. „Narra-waaasss…?“

Im „Städtebaulichen Rahmenplan für das Altstadtquartier ‚Königswall – Kampstraße – Pöttcherstraße’“, das das Coesfelder Büro WoltersPartner in den Jahren 2018/2019 erstellte: kein Wort über von Schwichows Heldenreise. Kein Hinweis auf das Dokument von Schuckmanns. Glattweg unterschlagen. Kein Wort über Mindens führende Rolle in der Seuchenbekämpfung, die sich an diesem Ort manifestierte. Gerade so, als habe es all das gar nicht gegeben. Vogel-Strauß-Politik? Unkenntnis? Bedingungslose Auftragserfüllung?

Als die Stadt Minden dann die Ausschreibungsunterlagen zum Interessenbekundungsverfahren für das Rampenloch veröffentlichte: erneut keinerlei Hinweise auf das wertvolle Narrativ, auf von Schwichow oder von Schuckmann. Hat das irgendwen in Mindens Politik gejuckt? „Narra-waaaaaaassss …?“

Diese Geschichte hat alles, was der Wahrnehmung Mindens im Umland und der Welt helfen könnte.

Sie hat: einen charismatischen Helden – einen unsichtbaren Feind – eine tödliche Bedrohung für die Menschen – Liebe, Sex, Leidenschaft – der unermüdliche Kampf des Helden gegen Hindernisse – das glückliche Ende im Brief oben (das zugleich tragisch ist, weil der Held es nicht mehr persönlich erlebt) – und, und, und …

Alles, was es bräuchte, um daraus Wert zu schöpfen für die ganze Stadt Minden: ein paar kluge Leute in Verwaltung und Politik, die nicht von Orientierungslosigkeit oder Eigeninteressen gesteuert sind. Anderenfalls gilt weiter: Wo andere einen Blockbuster draus machen würden – macht Minden nichts draus.

Wer so vernagelt in die Welt schaut, darf sich nicht wundern, wenn er jeden Tag weiter abgehängt wird.

Investigative Bürger

Wer hat’s ausgebuddelt und publik gemacht: das historische Schriftstück des Preußischen Staatsministers Friedrich von Schuckmann? Keine Behörde, kein Kontrollorgan, Presse erst recht nicht. Ausgebuddelt haben es investigative Bürger (investigativecitizens.org).

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Protokoll 15. Dezember 2021: Mitarbeiter des Bauamts fotografieren Das Herz der Stadt

Protokoll 15. Dezember 2021:
Mitarbeiter des Bauamts fotografieren Das Herz der Stadt

Protokoll 15. Dezember 2021:
Mitarbeiter des Bauamts fotografieren Das Herz der Stadt

Autor Edgar Wilkening

Sie erreichen den Autor per Mail an:
ew@dasherzderstadt.de

Gedächtnisprotokoll am 4. Februar 2022 zu den Ereignissen am Nachmittag des Mittwoch, 15. Dezember 2021 in der Obermarktstraße 19.

Zu dieser Zeit war der wineroom als Popup-Wine-Store zu Gast in Das Herz der Stadt und nutzte die Fläche.

Ich stand etwa sechs, sieben Meter von der Schaufensterscheibe entfernt im Raum und beobachtete das Treiben in der Obermarktstraße vorm Fenster, während ich mich mit einem befreundeten Mindener unterhielt, der an diesem Nachmittag zufällig als Besucher vor Ort war.

Es war ungefähr 15:00 Uhr, als mir zwei Herren auffielen, die in der Mitte der Obermarktstraße vom Markt kommend zielstrebig Richtung Kaak gingen.

Auf Höhe der Hausnummer 19, also genau vor dem Schaufenster, hielten die beiden Herren an, nachdem der eine der beiden (der Kleinere) eine deutliche Geste mit Arm und Hand gemacht hatte, die besagte: „Das da ist es“. Dabei wies er deutlich auf das Schaufenster des Hauses Obermarktstraße 19.

Daraufhin zückte der andere (der Größere) ein Smartphone und machte gezielt ein oder mehrere Fotos der Front der Obermarktstraße 19.

Anschließend drehten sich die beiden um und gingen ebenso zielstrebig wieder zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

"DAS IST HERR X, DER IST IM BAUAMT."

„Hast Du das gerade gesehen?“, fragte ich den befreundeten Mindener, der zu Besuch war.

Der nickte: „Hab ich.“

„Die haben Fotos gemacht, vom Laden, ganz zielgerichtet“, sagte ich. „Die sind die Straße hoch, schön unauffällig genau in der Mitte der Straße, und dann auf dieses Haus gezeigt und ganz zielgerichtet fotografiert.“

Mein Besucher bestätigte das Beobachtete und ergänzte: „Den einen kenne ich. Das war der Herr …“ Er nannte den Namen der Person, die auf die Front gedeutet hatte. Nennen wir die Person an dieser Stelle mal: Herrn X. Der tatsächliche Name soll vorerst unausgesprochen bleiben.

„Das war Herr X, der ist im Bauamt“, fügte mein Besucher hinzu.

Das gab natürlich Anlass zu Spekulationen. Warum sollte ein Mitarbeiter des Bauamts die Front des Hauses Obermarktstraße 19 fotografieren? Was für Gründe sollte es dafür geben? Denn eines war sicher: zufällig war das nicht geschehen.

Dafür war der gesamte Vorgang viel zu zielstrebig abgelaufen: das Ansteuern der Hausnummer 19 – die Gesten hin zur Schaufensterfront – das versucht unauffällige Fotografieren der Front – das zielgerichtete Umdrehen und Zurückgehen. Nichts daran war zufällig gewesen, sondern wirkte in seinem gesamten Ablauf wie vorher besprochen und dann ausgeführt.

„Ich rufe da mal an im Bauamt“, sagte mein Besucher. Und hatte schon sein Telefon in der Hand. In der Zentrale bat er darum, zu Herrn X durchgestellt zu werden. Da das Telefon auf laut gestellt war, konnte ich mithören.

Nach kurzer Zeit die Antwort der weiblichen Stimme in der Zentrale, dass Herr X im Moment leider nicht am Platze und deshalb nicht zu erreichen sei. Wenig überraschend – denn wenige Sekunden zuvor hatte er ja noch in der Obermarktstraße gestanden.

"WIR HATTEN ANWEISUNG MAL ZU GUCKEN, WAS DIE DA SO MACHEN."

„Ich rufe da morgen wieder an“, entschied mein Besucher. Und tatsächlich: Am Morgen des Folgetags hatte er Herrn X offenbar telefonisch erreicht. Jedenfalls berichtet er mir von dem Telefonat: Er habe Herrn X gefragt, warum sie am Vortag Fotos der Obermarktstraße 19 gemacht hätten.

Darauf habe Herr X, wie mein Besucher mir berichtete, geantwortet: „Wir hatten Anweisung mal zu gucken, was die da so machen.“ Und genau so hatte das Geschehen vor dem Schaufenster auch gewirkt: zielstrebig eine Aufgabe abarbeiten.

Weitergehende Informationen waren von Herrn X im Telefonat offenbar nicht zu bekommen.

Aber schon die Auskunft „Wir hatten Anweisung mal zu gucken, was die da so machen“ wirft neue Fragen auf. Wer mit „die da“ gemeint ist, dürfte klar sein: offensichtlich die Macher von Das Herz der Stadt. Und „wir“ bedeutet wohl, dass die zweite Person, die die Fotos machte, ebenfalls im Bauamt beschäftigt und ein Kollege von Herrn X ist.

Stellt sich die Frage: Wer hat bei der Stadt Minden im Fachbereich des Baubeigeordneten Bursian ausreichende Weisungsbefugnis, um Mitarbeiter des Bauamts mit der Aufgabe „mal zu gucken, was die da so machen“ zu betrauen? Wohl jemand aus höheren Ebenen des Fachbereichs, der Subalterne für solche Aufgaben einteilen oder abstellen kann.

Wer könnte dort Quasi-Stasi-Interessen haben und unbescholtene Bürger durch Verwaltungskräfte beobachten lassen wollen? Aus welchem Grund? Und mit welchen Absichten? Welche Erkenntnisse hat man sich von den Fotos erhofft? Und warum schickt die höhere Ebene des Fachbereichs subalterne Kräfte los – statt sich selbst ein Bild zu machen.

Fragen über Fragen. Wir werden die Dinge weiter beobachten und protokollieren.

Dieser Text ist der Auftakt zu einer Serie, in der wir immer mal wieder auffällige Ereignisse oder Vorkommnisse für uns selbst so genau wie möglich protokollieren und festhalten, damit sie nicht verloren gehen.

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