Aus Liebe zum Leben Kunst von Bärbel Langner

Aus Liebe zum Leben
Kunst von Bärbel Langner

Aus Liebe zum Leben
Kunst von Bärbel Langner

Aus Liebe zum Leben
Kunst von Bärbel Langner

Autor Edgar Wilkening
AUTOR
Edgar Wilkening – Initiator und Gründer von Das Herz der Stadt

„Ich bin so glücklich, solch einen Raum nutzen zu können, um mich und meine Werke zu präsentieren“, sagt Bärbel Langner während der Vernissage zu „Aus Liebe zum Leben“. Es ist ihre erste große Einzelausstellung, denn frühere Ausstellungen fanden fast immer in Gemeinschaft mit anderen Künstlern statt.

Klingt ein bisschen nach „Traum wahr geworden“. Und darüber freuen auch wir uns als Macher von Das Herz der Stadt: dass unsere temporäre Pop-up-Fläche so viel Glück verbreitet.

Bärbel Langner arbeitet seit etwa zwei Jahrzehnten mit Acryl: gepinselt, gestrichen, gespachtelt. Und sie hat ein Faible für Großes: große Themen, große Formate. Die größten Werke der Ausstellung kommen auf Abmessungen von immerhin Eins-Zwanzig mal Eins-Zwanzig. Und tragen Titel wie „Gedankenspiele“ oder „Leben bedeutet Veränderung“.

Bärbel Langner hat ein Faible für Großes: große Themen, große Formate

Allen Bildern gemeinsam ist, dass sie einladen zum Geschichten erzählen. Genau so möchte die gebürtige Ulmerin ihre Arbeit verstanden wissen.

Deshalb hat sie allen Gemälden einen inspirierenden Begleittext zur Seite gestellt. Meist eigene Zeilen, bisweilen Zitate, zum Beispiel von Meister Eckhardt oder Marcus Aurelius. Es sind diese Texte, die die farbfreudigen Werke Langners noch mehr zum Klingen bringen.

Überhaupt: die inspirierenden Texte – sie sind auch am Rande der Ausstellung präsent, auf der vorinstallierten Rahmenwand von Das Herz der Stadt. Diese Fläche nutzt Bärbel Langner für „Gedankennotizen“, wie sie es nennt: Zitate, Denksprüche, Weisheiten – allesamt handgeschrieben auf festem, farbigem Karton.

Das Beste daran: Besucher sind eingeladen, Gedankennotizen ihrer Wahl kostenlos mitzunehmen. Und keine Angst bitte, eine Lücke zu reißen! Die Künstlerin wird die Rahmenwand immer wieder auffüllen mit neuen Inspirationen, neuen Texten. Großartige Idee, unsere Rahmenwand so zu nutzen.

Besucher sind eingeladen, die inspirierenden Texte kostenlos nach Hause mitzunehmen

Seit Anfang der Nuller-Jahre befasste sich Langner mit ihrer künstlerischen Ausbildung und hat dabei diverse Stationen absolviert. Heute ist sie selbst gefragte Ausbilderin und gibt ihr Wissen in VHS-Kursen und Workshops im eigenen Atelier weiter.

Das nächste Kurs-Angebot: ab Freitag 29.10.21, 17:00 Uhr bei der Volkshochschule Minden.

Die Ausstellung „Aus Liebe zum Leben“ im Herz der Stadt ist noch bis Dienstag, 9. November zu sehen. Öffnungszeiten: variabel. Feste Besuchstermine können vereinbart werden mit dem Ehemann der Künstlerin, Jens Langner, unter 0170.953 6463.

Vom Verkaufserlös der Werke während der Ausstellung gehen zehn Prozent als Spende an die Andreas-Gärtner-Stiftung – schöne Geste.

Mehr über Arbeit und Lebensweg der Künstlerin auf ihrer Webseite www.baerbel-langner.de.

Ehemann Jens Langner erläutert die Ausstellung

Tolles Team: Bärbel Langner und ihr Mannager – in diesem Fall ausdrücklich mit augenzwinkerndem Doppel-„n“ geschrieben – Jens Langner.

Besucherin fotografiert Kunst von Bärbel Langner

Definitiv instagramable: Bärbel Langners Werke sind auch in digitaler Abbildung lebensfrohe Hingucker. Oder wird das hier das neue Hintergrundbild im Homescreen?

Plastische Kunst inspiriert Publikum zu Gesprächen

Gerade auch die plastischen Acryl-Arbeiten von Bärbel Langner wirken beim Publikum als anregende Gesprächsaufhänger.

Rahmenwand mit Gedankenzetteln und Inspirationen

Die Rahmenwand im Herz der Stadt clever genutzt: Bärbel Langner hat „Gedankennotizen“ mit inspirierenden Texten erstellt und in den Rahmen platziert – ausdrücklich mit der Aufforderung „Bitte mitnehmen!“

Aufmerksame Leserinnen der Gedankenzettel von Bärbel Langner

Inspirieren lassen und mitnehmen, wenn man einen der Texte am Herzen tragen oder bei sich daheim aufhängen möchte.

Kartenkorb mit Motiven von Bärbel Langner

Wenn alle Räume schon mit Kunst gefüllt sind, ist immer noch Platz für ein oder zwei Grußkarten. Einige der schönsten Arbeiten von Bärbel Langner direkt zum Mitnehmen.

"Zu vermieten"-Plakat am Objekt Obermarktstraße 19, Minden

Deutlicher Hinweis: Ausstellungen, Kunst, Kultur im Herz der Stadt sind nur ein kurzes Glück – ein temporäres Vergnügen. Denn all das findet statt auf einer gewerblichen Leerstandsfläche. Sobald ein*e Gewerbetreibende*r die Fläche übernimmt, ist Das Herz der Stadt aus dieser Fläche verschwunden. Don’t miss it!

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Autor Edgar Wilkening

Dieser Beitrag ist live vor Publikum entstanden in der “O19”, dem neuen Schaufenster-Studio von Das Herz der Stadt in der Obermarktstraße 19.


Sie erreichen den Autor per Mail an:
ew@dasherzderstadt.de

Das ist ein Paukenschlag! Und womöglich der erste kluge Satz zum Thema, den ich aus der Administration Jäcke höre, seit ich mich mit der Neu-Entwicklung des Rampenloch-Areals befasse. Und das geht immerhin bis ins Jahr 2018 zurück.

Was haben wir nicht alles an politischer Misswirtschaft, Desinformation und Inkompetenz erlebt, seit die Stadt Minden das brache Rotlichtgelände 2018 übernommen hat, um dort Neues entstehen zu lassen.

Mal wurde das einzigartige Narrativ des Ortes ohne Not – und vermutlich auch ohne Sachverstand – über Bord geworfen. Verantwortlich dafür zeichnet der Baubeigeordnete der Stadt Minden, Lars Bursian, der sicherheitshalber teure Dienstleister beauftragte, WoltersPartner aus Coesfeld, damit auch die das wertvolle Narrativ an keiner einzigen Stelle ihrer umfangreichen Papiere erwähnten.

Stattdessen skizzierten sie frei nach dem Motto „Ein Äffchen und ein Pferd, die schauen dort zum Fenster raus“ eine Pippi-Langstrumpf-Idylle mit kleinen Häuschen und großen Gärten, die schon damals nicht das Papier wert war, mit dem man sich abwischt. Sei’s drum: Auftraggeber Bursian war augenscheinlich zufrieden.

Kurz darauf liess er über die Lokalpresse verlauten, dass „völlig offen“ sei, was am Rampenloch entstehen solle. Das war schon damals so unwahr wie es sich später bestätigte. Längst hatte sich im Kopf des Mannes das Ziel einer unauffällig-devoten Wohnbebauung festgesetzt – ohne das tatsächliche Potenzial des Areals auch nur ansatzweise anzudenken.

Vorläufiger Höhepunkt des politischen Kasperle-Theaters war dann, als eine treue SPD-Genossin, die als Stadtverordnete im Rat sitzt, von ihren Parteigenossen und Kollegen das Areal für ihren Investor Bautec zugesprochen bekam.

In diese typisch Mindener Gemengelage aus Mauschelei und mangelndem Sachverstand platzt jetzt die Aussage von Joachim Schmidt hinein, Geschäftsführers der MEW, der Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, einer hundertprozentigen Tochter der Stadt Minden.

Und was der Mann sagt, dürfte – wenn es denn der Wahrheit entspricht – zum Game-Changer werden am Rampenloch. Hören wir mal rein.

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"Die Politik der Geschäftsführung sei stets gewesen, Immobilien dem Markt zur Verfügung zu stellen, 'sofern (...) ein attraktiver Kaufpreis geboten wird.'"

Quelle: Mindener Tageblatt vom 21. Oktober 2021, Seite 2. Die Online-Version des Textes ist hier hinter Pay-Wall abrufbar.

Ein „attraktiver Kaufpreis“? Tja, Bautec – das dürfte es dann wohl gewesen sein mit deinen Plänen fürs Rampenloch.

Denn für Grundstücke, die die Stadt für exakt 642.500 Euro plus Nebenkosten, in Summe also für etwa 700.000 Euro erworben hat, gerade mal schlappe 200.000 Euro zu bieten, also etwa 500.000 Euro weniger als den Betrag, den die Stadt mal gezahlt hat – da kann man weiß Gott nicht von einem „attraktiven Kaufpreis“ sprechen.

Nun gut – Schmidt hat seine Aussage nicht im Zusammenhang mit dem Rampenloch gemacht. Sondern in Bezug auf Verkaufsspekulationen zum ebenfalls im Besitz der Stadt befindlichen Objekt Simeonscarré 2.

Aber er spricht deutlich von „Politik“, also von grundlegenden Prinzipien, die offenbar generell für Liegenschaften der Stadt gelten – keineswegs nur für das Objekt Simeonscarré 2. Und die Rede ist von „stets“. Also erneut: nicht nur für den Moment gültig, sondern dauerhaftes Handlungsprinzip bei städtischen Immobilien.

Der das sagt, ist nicht irgendwer – sondern hochrangiger Manager im Mindener Stadtapparat. Mit 140.000 Euro Jahresgehalt (Jahr 2020) einer der best bezahlten Angestellten – finanziell deutlich vor Bürgermeister Michael Jäcke, der in Besoldungsgruppe B7 nur knapp 130.000 Euro bezieht.

Wenn ein Hochkaräter wie Schmidt etwas sagt, dann ist das nicht einfach dahergeplappert. Der Mann weiß, worüber er spricht.

Ein halbwegs „attraktiver Kaufpreis“ für Immobilien, für die die Stadt 642.500 Euro gezahlt hat: Das würde ab, sagen wir mal: 650.000 Euro losgehen (wenn man die Nebenkosten mal außen vor lässt).

Mehr noch: Immobilienprofis wissen zu berichten, dass mit dem Verkauf von Liegenschaften sogar Gewinne möglich sein sollen. Ist MEW-Geschäftsführer Schmidt der Einzige in Mindens Administration, der sich mit sowas auskennt?

Auch wenn Englischlehrern & Co. im Rat, die vor allem Gevatternwirtschaft betreiben möchten, grundlegende Handlungsprinzipien wie „stets“ und „Politik“ vollkommen fremd sein mögen: Schmidts Worte machen deutlich, dass sich endlich die Chance auftut, sach- und vernunftbezogen eine angemessene Entwicklung für das wertvolle Rampenloch anzugehen.

Denn das Areal kann viel, viel mehr leisten für die Stadt Minden, für die gesamte Stadt Minden, als nur ein paar Wohnungen, einen netten Auftrag für eine treue SPD-Genossin und üppige Rendite für einen Investor.

Womöglich braucht’s dafür als allererstes einen neuen Baubeigeordneten. Glückliche Fügung vielleicht, dass der Vertrag des Beigeordneten Bursian 2023 endet. Das ist die Chance für einen echten Neuanfang! Für ihn in einer anderen Stadt. Für das Rampenloch mit einem/einer neuen sachverständigen Stadtentwickler*in. Schön wär’s.

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„Giulia – Beauty of My Life“
Geschichte einer Oldtimer-Restauration von Dr. Holger Grüne

„Giulia – Beauty of My Life“
Geschichte einer Oldtimer-Restauration von Dr. Holger Grüne

Autor Edgar Wilkening
AUTOR
Edgar Wilkening – Initiator und Gründer von Das Herz der Stadt
Vielen gilt sie als schönstes Automobil, das jemals gebaut wurde: die Giulia von Alfa Romeo. Entwickelt Anfang der 60er des letzten Jahrhunderts, gebaut bis in die 70er. Die erste familientaugliche Sport-Limousine der Welt. Damit, so erzählen sich Alfisti, wurde sie zum Vorbild für die erst Jahre später aufgelegte GT-Serie des VW Golf.

Dass der italienische Automobilbauer seit 2016 wieder ein Modell im Sortiment hat, das den legendären Namen Giulia trägt, belegt die Strahlkraft, die die alte Dame auch heute noch hat.

Auch für Dr. Holger Grüne. 2016 erwarb der promovierte Biologe bei einer Messe in Mailand eine Giulia Super 1.3, Baujahr 1972. Mit dem Kauf seines Traumautos begann für ihn eine arbeits- und überraschungsreiche Zeit. Denn Grüne war entschlossen, das Schätzchen möglichst selbständig wieder auf Vordermann zu bringen.

Jeden einzelnen Arbeitsschritt, jede Überraschung beim Zerlegen akribisch in Fotos festgehalten

Zunächst für eigene Dokumentationszwecke hielt Grüne jeden einzelnen Arbeitsschritt fest. Am Ende ergab sich daraus eine spannende Geschichte. Denn der Weg vom bedauernswerten Ursprungszustand zum topsanierten Schätzchen war voller Überraschungen, Erlebnisse, Eigenheiten – und eben doch nicht ganz allein zu schaffen.

Ein über neunzigjähriger Alfisti-Schrauber wurde zum Glücksfall für Grüne. Denn der alte Herr hatte nicht nur jede Menge Erfahrung, wie man mit der alten Sport-Dame umzugehen hatte. Er verfügte auch über eine nicht mehr restaurationsfähige Giulia, aus der manches Teil den Weg in Grünes Schätzchen fand.

Am Ende sogar ein „neuer“ alter Motor. Denn die Spender-Giulia verfügte über einen 1.6-Benziner, der der höheren Leistung wegen angepasst und eingebaut wurde. So dass heute zwar stolz 1.3 am Heck von Grünes Giulia prangt – tatsächlich ist sie aber mit 1.600 ccm unterwegs.

Der Besuch der alten Dame: die restaurierte Giulia war während des Vortrags vor Ort

All das schilderte Grüne in seinem Vortrag so lebendig, so detailreich und mit so vielen Fotos – für den Autor fühlte es sich beinah an wie ein Kompaktkurs zu Fahrwerk-Aufhängung, Querlenkern und Ventiltechnik bei historischen Automobilen.

Zwar fanden an diesem Abend nur wenige Zuhörer den Weg in die Obermarktstraße 19 – die aber erweisen sich als ausgebuffte Giulia-Fans. Da wurde leidenschaftlich gefachsimpelt, nachgefragt, diskutiert und Wissen ausgetauscht.

Zumal das Objekt aller Gespräche direkt vor Ort zu erleben war. Grüne hatte es sich nicht nehmen lassen, aus seinem Heimatort Lörrach mit der restaurierten Giulia anzureisen. Vielen Dank für den tollen Vortrag – und den grandiosen Besuch der alten Dame!

Laudator Heinrich Kleine
Verschnaufpause für die alte Dame: Die Giulia hatte den weiten Weg aus dem badischen Lörrach bis nach Minden tadellos hinter sich gebracht. Sogar eine Autowäsche war noch drin, bevor es dann hieß: Showtime!
Bilder von Henning Christiansen mit Betrachterin
Der erste Weg von Dr. Holger Grüne nach dem Erwerb der Giulia führte zum Centro Documentazione Alfa Romeo, wo über alle je gebauten Giulia und ihre Ausstattung Buch geführt wird. Orientierungspunkt für die spätere Sanierung.
Bilder von Til Mette in Ausstellung
Die Präsentationstechnik im Herz der Stadt überzeugte durch knackig klares Großformat mit knapp vier Metern Bilddiagonale. Das macht Lust auf weitere bildgewaltige Vorträge.
Bilder von Til Mette in Ausstellung
Beim Besuch der alten Dame fanden zwar nur wenige Zuhörer den Weg in die Obermarktstraße 19. Die aber entpuppten sich als echte Hardcore-Fans. Und das Schätzchen selbst fand jede Menge Bewunderer bei allen, die zufällig vorbeiflanierten.
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„Minden – Meine Heimat“ Benjamin Kerstings fotokünstlerischer Blick aufs Mindener Land

„Minden – Meine Heimat“
Benjamin Kerstings fotokünstlerischer Blick aufs Mindener Land

„Minden – Meine Heimat“
Benjamin Kerstings fotokünstlerischer Blick aufs Mindener Land

Autor Edgar Wilkening

AUTOR
Edgar Wilkening – Initiator und Gründer von Das Herz der Stadt

„Minden – Meine Heimat“ ist der Name einer Facebook-Gruppe, die der Mindener Benjamin Kersting gegründet hat. Das war zu Beginn der Corona-Pandemie. Heute, gerade mal anderthalb Jahre später, ist die Gruppe mit mehr als 5.800 Mitgliedern eine der reichweitenstärksten Communities aus und über Minden. Respekt!

Besonders viel Aufmerksamkeit und Likes in der Gruppe erzielen regelmäßig Kerstings Fotografien aus Minden und dem Umland, die er dort veröffentlicht.

Deshalb entstand schon bald die Idee, seine fotokünstlerische Sicht auf die Heimat nicht nur digital in Social Media zu präsentieren, sondern auch ganz real in einer Ausstellung.

Am vergangenen Donnerstag war es soweit: Vernissage im Herz der Stadt – natürlich ebenfalls unter dem Titel „Minden – Meine Heimat“. Und viele Fans der Facebook-Community liessen sich die Gelegenheit, dem Künstler und seinen Werken persönlich zu begegnen, nicht entgehen.

Viele Fotos wirken wie zufällig im richtigen Moment geknipst, sind aber akribisch geplant

Mehr als zwei Dutzend Fotografien zeigt Benjamin Kersting in den Show-Räumen von Das Herz der Stadt. Bilder voll magischer Momente, die häufig wirken wie: Schwein gehabt und zufälligerweise im richtigen Augenblick geknipst.

Doch so leicht und zauberhaft die Fotos auch wirken mögen, sie sind zumeist das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Jedes Motiv wird von Kersting klar komponiert. Jeder Ort mehrfach besucht, um Lichtstimmungen, Sonnenstand und Witterungsbedingungen zu prüfen. Erst dann folgt die finale Aufnahme – präzise geplant und weit entfernt von Schnappschuss-Momenten.

Nur manchmal, dann ist das Glück dem Fleißigen doppelt hold – und zu aller Vorbereitung fliegt obendrauf noch ein Paar Silberreiher durch die Komposition. Auf genau solche Glücksfälle weist Kersting in seinen Begleittexten immer wieder hin und erläutert die Umstände des Entstehens der Bilder.

Kein Wunder also, dass das Vernissagen-Publikum oft ergriffen vor den Fotos verweilte und den Stimmungen nachspürte.

Hidden Piece of Art

Versteckt in der Ausstellung ihres Vaters hat Kerstings Tochter Melina ein eigenes kleines Kunstwerk platziert: keine Fotografie, sondern eine Zeichnung. Es lohnt sich, Ausschau zu halten nach dem „hidden piece of art“. Denn der rote Punkt am Werk besagt: bereits verkauft …

Multi-Talent: Admin, Musiker – und jetzt auch Fotograf magischer Momente in seiner Heimat

In seiner Laudatio zur Eröffnung offenbarte der aus Petershagen stammende Heinrich Kleine, dass er Kersting schon seit Kindesbeinen kennt.  Aus einem Elternhaus stammend, in dem schon immer Kunst und Kultur in bunter Vielfalt gelebt wurden, hat Kersting die Neigung zum künstlerischen Ausdruck quasi in die Wiege gelegt bekommen. Großvater Benno „Pax“ Kersting dürfte vielen noch in Erinnerung sein.

Wer 2020 beim „Balkon der freien Künste“ dabei war, hat Benjamin Kersting bei diesem Festival als leidenschaftlichen Musiker erlebt. Gemeinsam mit Partner Hajo Woltersdorf am Saxophon präsentierte Kersting an der Gitarre leichtfüßigen Gute-Laune-Jazz.

Ein Multi-Talent, dieser Mann: Gruppen-Admin bei Facebook, beschwingter Gitarrist – und jetzt auch noch Fotograf magischer Momente in seiner Heimat. Was kommt als nächstes? Wir dürfen gespannt sein.

Die Ausstellung „Minden – Meine Heimat“ ist noch zu sehen bis Dienstag, 19. Oktober 2021 in der Obermarktstraße 19, Minden an der Weser. Der Eintritt ist frei. Es gilt 3G. Öffnungszeiten: variabel. Wenn offen, dann offen – wenn zu, dann zu.

Laudator Heinrich Kleine

Laudator Heinrich Kleine kennt Benjamin Kersting seit frühester Kindheit – und hat den Künstler mit dem Thema Fotografie in Berührung gebracht.

Bilder von Henning Christiansen mit Betrachterin

Bilder voller Schönheit aus dem Mindener Land, die einladen zum Verweilen und innerem Versinken in ihrer Magie.

Bilder von Til Mette in Ausstellung

Gut fünfzig Gäste fanden den Weg zur Vernissage in die Obermarktstraße. Das Herz der Stadt als Ort der Begegnung, des Austauschs und der Unterhaltung – so geht urbane Transformation. Vielen Dank an alle Besucher! 

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Obermarktpassage: Haufen Landeier lässt sich vorführen von gewieftem Investor – und heult los

Obermarktpassage:
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Haufen Landeier lässt sich vorführen von gewieftem Investor – und heult los

Analyse

So klingen sonst nur enttäuschte Liebhaber. Von „nicht korrektem Verhalten“ ist da die Rede, von „falschen Einladungen“ und „starkem Vertrauensverlust“. Das ganze weinerliche Geseier eben, wenn sich einer von zweien plötzlich nicht mehr liebgehabt fühlt.

Nur dass der Verschmähte, der hier so jämmerlich jault, kein Mensch aus Fleisch und Blut ist – sondern die Stadt Minden mit ihrem Management und führenden Ratsvertretern.

Der bitterlich Beweinte, dem all das Gejammer gilt, ist die AIM Center GmbH aus Passau. Die hatte vor Monaten große Teile des brachen Einkaufszentrums „Obermarktpassage“ in Mindens Innenstadt erworben. Und für die Stadt und ihre Repräsentanten mag sich das angefühlt haben wie honeymoon.

Für die Stadt und ihre Vertreter mag sich das angefühlt haben wie honeymoon.

Endlich ein Investor, der Millionen in die Hand nimmt, um das Potenzial der Mindener Innenstadt zu entfalten. Im Herbst des Handels-Lebens fühlte es sich für Politik und Verwaltung offenbar nochmal an wie die ganz, ganz große, neue Liebe.

Der Prinz auf dem Pferd, der des Weges geritten kommt und das wunderschöne Dornröschen wieder zum Leben erweckt. Was Landeier sich eben so ausmalen.

Was wurde nicht alles geschwärmt, gewürdigt, gelobt! Ich erinnere mich an Gespräche mit Stadt-Repräsentanten, die dabei waren, als AIM-Chef Robert Maier und Geschäftsführer Rupert Atzberger ihre Pläne für die Obermarktpassage vorstellten.

Was für ein feiner und jovial auftretender Mensch der Herr Maier sei, wurde da betont; wie vertrauensselig sein bayerischer Akzent während des Vortrags geklungen habe.

Dazu die rosaroten Bilder einer neu erwachenden Obermarktpassage, in die nach Jahren der Einsamkeit endlich wieder Leben einzieht. Bitte – welcher verzweifelt partnersuchende Stadtverantwortliche hätte sich da nicht Hals über Kopf verliebt?

Welcher verzweifelt partnersuchende Stadtverantwortliche hätte sich da nicht Hals über Kopf verliebt?

Halb zog er sie, halb sank sie hin … Und plötzlich die Ernüchterung? Der ersehnte Liebhaber entpuppt sich nicht als zartfühlender Retter, sondern als rücksichtsloser one night stand? Alles nur ein wilder Rausch? So naiv kennt man das wirklich nur von echten Landeiern.

„Nicht korrekt (…), wie hier mit der Stadt umgegangen wird“, jault SPD-Fraktionschef Peter Kock. „Einladung (…) formal falsch“, klagt die Stadt an. Und Kämmerer Norbert Kresse grämt sich über „starken Vertrauensverlust“. (Alle Zitate: Mindener Tageblatt, 29. August 2021.)

Das ganze Gejammer – es offenbart vor allem eines: die große Inkompetenz von Verwaltung und Verordneten im Umgang mit Playern wie der AIM.

Der Katzenjammer offenbart vor allem die Inkompetenz im Umgang mit Playern wie AIM.

Denn die gescholtenen Liebhaber Maier und Atzberger sind keineswegs die liederlichen Schufte, als die sie jetzt hingestellt werden. Sie machen genau das, was bei einer maroden Immobilie wie der Obermarktpassage zwingend erforderlich ist: Sie räumen auf.

Darin gar nicht unähnlich den Geiern, die aufräumen in der Prärie, indem sie das Aas aus der Landschaft schaffen. Das mag man moralisch verwerflich oder gar anstößig finden. Mag auch sein, dass manchem diese Tätigkeit generell nicht gefällt. Aber sie ist notwendig, logisch und elementar für funktionierende Kreisläufe.

Im Lebenszyklus von Immobilien befindet sich die Obermarktpassage schon lange an einem Punkt, wo mit dem Stück Aas aufgeräumt werden muss. Maiers AIM macht genau das. Und sie macht es bislang bemerkenswert gut.

1. Unboxing

Lange Jahre war der Großteil der Obermarktpassage nicht viel mehr als drittklassige Beipack-Ware im großen Immobilienpaket eines amerikanischen Investmentfonds.

In diesem Paket führte die Obermarktpassage stets ein Schattendasein: unauffällig, ungesehen, ungeliebt. Ein Objekt unter vielen. Ramschware, die man ungefragt mit dazu bekam.

Es ist das erste Verdienst von AIM, die Obermarktpassage aus dem Paket des amerikanischen Fonds herausgelöst zu haben. Hat man das aktiv betrieben? Ist es AIM passiv zugefallen? Wir wissen es nicht.

Aber die Tatsache, dass das Objekt nicht mehr untergeht in einem riesigen Paket, sondern endlich ganz isoliert für sich betrachtet werden kann, schafft die Grundvoraussetzung für eine spezifische, individuelle Entwicklung des Objekts.

Gut gemacht, AIM. Zumal Punkt „1. Unboxing“ Voraussetzung war für Punkt 2.

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2. Bereinigen

Es ist einer der Geburtsfehler der Obermarktpassage: dass sie sich im Besitz einer diffusen, inhomogenen Eigentümergemeinschaft befindet.

Da war zum einen natürlich der damalige Hauptinvestor. Aber auch: die Stadt Minden als Miteigentümer (als Besitzer der seit Jahren geschlossenen Stadthalle). Außerdem eine ganze Reihe kleinerer Eigentümer, zum Beispiel von Arztpraxen und Eigentumswohnungen – ein höchst diffuser Mix mit ebenso diffusen Einzelinteressen.

Dass derart inhomogene Eigentümerstrukturen erhebliche Risiken bergen und nicht eben kluge Entscheidungen befördern, ist jedem bekannt, der mal mit dem Immobiliengeschäft zu tun hatte. Der spätere Niedergang der Obermarktpassage, er war in diesem Geburtsfehler schon angelegt.

Und selbst, wenn es das Wort Public Private Partnership damals, in den 1980er-Jahren, noch nicht gab, ist die Obermarktpassage doch leuchtendes Mahnmal dafür, was aus derart kruden Zusammenschlüssen irgendwann werden kann: ein unüberschaubarer Kostenfaktor, bei dem am Ende die Öffentlichkeit den Kürzeren zieht – Stichwort „Multihalle“.

Es ist dem Investor AIM zu verdanken, dass dieser Geburtsfehler der Obermarktpassage jetzt korrigiert wird. Man versucht die Eigentümerschaft zu bereinigen, so viele Eigentumsanteile wie irgend möglich in eine Hand zu bringen und damit klare Eigentümerstrukturen zu schaffen. Ein längst überfälliger Schritt.

Geht der Investor dabei feinfühlend, zärtlich und liebevoll vor? Natürlich nicht. Im Gegenteil: Er geht zielgerichtet, ergebnisorientiert und planvoll vor. Wie man das von einem professionellen Investor erwarten darf, der sein Geschäft versteht.

Mittlerweile befinden sich offenbar mehr als achtzig Prozent der Eigentumsanteile im Besitz der AIM. Endlich klare Verhältnisse, endlich klare Rahmenbedingungen – statt ewigem Rumgeeier von Landeiern.

Gut gemacht, AIM. Zumal Punkt „2. Bereinigen“ Voraussetzung war für Punkt 3.

3. Baurecht

Die früheren Nutzungsmodelle der Obermarktpassage sind ebenso in die Jahre gekommen wie die Bausubstanz und die Gebäudetechnik. Es gibt erheblichen Sanierungsbedarf – nicht nur bei Kabeln, Rohren und Sicherheitsanlagen, sondern auch bei den Geschäftsmodellen.

Es ist der dritte entscheidende Punkt, den die AIM gerade erledigt: Baurecht herstellen für neue Nutzungen, sogenannte „Umnutzungen“.

Es geht darum, bauordnungsrechtliche Genehmigungen zu bekommen für neue, zeitgemäße Nutzungsmodelle, mit denen sich im 21. Jahrhundert in Innenstadtlage (hoffentlich) Geld verdienen lässt.

Dass man bei der Gelegenheit auch versucht, die Gesamtmenge an Nutzflächen auszuweiten, gleichzeitig aber die eigenen Investitionen erst mal so gering wie möglich hält: wenig überraschend, sondern vollkommen erwartbar bei einem cleveren Investor. Nur Landeier sind ernsthaft verblüfft von soviel Ausgebufftheit.

Alles richtig gemacht, AIM. Zumal Punkt „3. Baurecht herstellen“ die Voraussetzung ist für das, was der Investor womöglich wirklich vorhat …

Ob einem die drei Punkte gefallen oder nicht – wer den Tatsachen ins Auge blickt, statt sich in rosarote Landeier-Märchen zu flüchten, weiß: All das ist das Geschäftsmodell gewiefter Investoren. Nicht mehr und nicht weniger.

Mit genau den drei Punkten da oben (und einigen anderen) wird richtig Geld verdient. Es ist eine Arbeit, bei der joviales Auftreten ausdrücklich hilft. Denn es ist oft auch eine schmutzige Arbeit – und eine, für die man ein dickes Fell braucht. Aber wenn alles gut läuft, zahlt sie sich millionenfach aus.

Das Zauberwort heißt „Wertschöpfung“.

Was Maiers AIM in wenigen Monaten gelungen ist: eine nahezu unverkäufliche, geradezu toxische Immobilie umzuformen zu einem Objekt, das (sei es in Summe oder in Teilen) am Markt zu erheblichen Preisen verkäuflich werden dürfte.

Eine toxische, praktisch unverkäufliche Immobilie transformiert zu einem hochpreisig verkäuflichen Objekt.

Der Wert des Objekts, er dürfte sich schon jetzt, lange vor einer Eröffnung der Obermarktpassage, um viele Millionen erhöht haben – durch Unboxing, Bereinigen der Eigentümerschaft und Herstellen von Baurecht.

So wird Geld verdient. Nicht in irgendeinem rosaroten Märchenland, das sich eine provinzielle Politkaste ausmalt – sondern in der Realität des 21. Jahrhunderts.

Wird AIM die Obermarktpassage bis zur Eröffnung im Eigentum behalten – oder auch danach noch?

Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Es ist gar nicht wichtig. Längst hat das Objekt so viel Wertschöpfung erfahren, dass man jederzeit mit satten Gewinnen aussteigen und sich aus Minden verabschieden kann.

Die Weichen dafür sind längst gestellt – nicht zuletzt durch ehedem liebestolle, blauäugige Stadtvertreter die plötzlichen „Vertrauensverlust“ anprangern.

Die Weichen für einen Ausstieg mit Millionengewinnen und reiner Weste sind längst gestellt.

Nicht, dass einen gewieften Investor so was groß jucken würde. Aber die Vorwürfe sind die ideale Steilvorlage, um sich beizeiten aus Minden zu verabschieden – und die Schuld dafür öffentlich Verwaltung und Politik anzulasten.

Man käme nicht nur mit Millionengewinn aus der Nummer wieder raus, sondern auch mit reiner Weste.

All das hätte man in Politik und Verwaltung wissen können – nein: wissen müssen, ehe man sich mit ausgebufften Partnern an einen Tisch setzt. Offenbar hat’s in der Administration Jäcke (mal wieder) nicht gereicht dafür. Lieber lässt man sich vorführen – und heult los.

Sachverstand und Weitblick, sie scheinen auch weiterhin die „Seltenen Erden“ der Mindener Stadtentwicklung zu bleiben.

Autor Edgar Wilkening

Autor Edgar Wilkening. Experte für Predictive Strategizing (vorausschauende, empathische Strategieanalyse). Sein Credo: “Wenn man weiß, wie das Gegenüber tickt, kann man das Spiel steuern – und für sich nutzen.“

Sie erreichen den Autor per Mail an:
ew@dasherzderstadt.de

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