Mindens Obermarkt gratuliert der Edeka. Warum? –Ach, deshalb!
Autor: Edgar Wilkening
Wer mit öffentlichen Finanzmitteln arbeitet, also mit Geldern, die die Bürger zuvor erarbeitet und erwirtschaftet haben, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er verantwortungsvoll mit diesem Geld umgeht. Beim Kreis Minden-Lübbecke wecken Projekte jetzt Zweifel an einem verantwortungsbewussten Umgang mit öffentlichem Geld.
Und das, wo sich der Kreis gerade einen neuen großen Schluck aus der Buddel gönnen will: Die Kreisverwaltung plant eine massive Erhöhung der Kreisumlage. Das sind die Gelder, aus denen der Kreis sich (mangels eigener Steuereinnahmen) und seine Projekte finanziert.
Erbracht werden muss die Kreisumlage von den Städten. Das sind im Kreis Minden Lübbecke alle Kommunen zwischen Stemwede und Petershagen. Und all diese Kommunen, so sehr sie auch selber klamm sind oder wie z.B. Minden sogar schon in die Haushaltssicherunge gewirtschaftet wurden, all diese Städte sollen künftig deutlich mehr Geld an den Kreis abführen.
Quelle: Screenshot eines öffentlichen Postings auf Facebook, entstanden am 13. Februar 2024 um 11:49 Uhr. Gemeint ist das Banner gegen Extremismus und Intoleranz, das die ISG Obermarkt-Quartier Anfang des Jahres in der Obermarktstraße platziert hatte. Bis auf Blur-Effekt ist der Screenshot unverändert: Kotz-Smiley und Rechtschreibfehler durch den Verfasser des Postings.
Der Mann ist ideologisch dem Dunstkreis des „Sammelbecken Pathologischer Dumpfbacken“ zuzurechnen, in deren Umfeld man sich bekanntlich für keinen Agitprop-Quatsch und auch nicht für üble Nachrede zu schade ist.
Na schön, auch für solche Gestalten gilt grundsätzlich das Grundgesetz und gewährt ihnen grundlegende Redefreiheit, sofern sie dabei Grundregeln einhalten.
Als überzeugter Demokrat würde ich mich jederzeit dafür einsetzen, dass auch dieser Menschenschlag seine Phrasen frei in die Welt schwurbeln darf, so sinnentleert und falsch sie auch sein mögen – und so sehr ich selbst grundlegend anderer Auffassung bin.
Ausreden, zuhören – und die eigenen Dumpfbacken mal nicht dicke aufplustern
Womöglich ist es genau das, was der 75-jährige Jubilar namens Grundgesetz, der damals unter widrigsten Rahmenbedingungen das Licht der Nachkriegswelt erblickte, uns Heutigen noch einmal ganz nebenbei erzählen kann: den und die Andere*n ausreden zu lassen, sich gegenseitig zuzuhören – und vor allem die eigenen Dumpfbacken mal still zu halten statt sie bei jeder Gelegenheit unnötig dicke aufzuplustern.
Dazu: Gratulation uns allen! ♥