Aktion: Alte Planen upcyclen – Wassersäcke nähen für dürstende Bäume
AUTOR
Edgar Wilkening – Initiator und Gründer von Das Herz der Stadt
Am Donnerstag, 2. September war das große Opening. Das Herz der Stadt öffnete ganz offiziell seine Tore im Herzen der Stadt: die neue Pop-up-Event- und Aktionsfläche direkt in der Mindener Fußgängerzone.
Eine vitale Bereicherung für das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Weserstadt.
Denn in der Erdgeschossfläche des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes von 1850 finden ab jetzt Vorträge, Ausstellungen, Workshops, Lesungen, Konzerte statt – sogar Gym-Workouts und ein Schaufenster-Studio für Podcast. (Alle Termine laufend aktualisiert hier im Terminkalender.)
Kunst, Kultur, Aktionen, sogar Workouts undein Schaufenster-Studio für Podcasts finden hier statt.
Den Anfang machte am vergangenen Samstag die Aktion „Wassersäcke nähen für dürstende Bäume“ – eine Veranstaltung im Rahmen der „Wandeltage“.
Idee der Wassersäcke: Sie stehen auf der Baumscheibe neu gepflanzter Bäume, werden mit Wasser befüllt und geben dann das lebensspendende Nass nach und nach tröpfchenweise ab.
In Hitzesommern wie ’18, ’19, ’20 ein großer Segen für klimaschützende Neupflanzungen an Straßenrändern und in Gärten. Und jetzt hatte jedermann die Chance, sie selbst herzustellen.
Taktgeberin der Aktion ist die Mindener Architektin Astrid Engel. Sie hatte alles vorbereitet: alte Werbe- und LKW-Planen lagen bereit, Schnittmuster waren besorgt, Nähmaschinen im Schaufenster aufgebaut. Und dann ging es Punkt zwölf los!
Die Fotostrecke zeigt den Entstehungsprozess der Wassersäcke: von der Plane bis zum fertigen Ergebnis.
Und zeigt ebenfalls, wie viel Spaß die Aktion bereitet hat – nicht nur den Macherinnen selbst, sondern auch den neugierigen Zuschauern, die sich vor dem Schaufenster versammelten.
Der Raum ist bereitet, alles ist da, alle Macherinnen an Bord. Auf geht’s!
Wer macht was? Wie werden die Aufgaben verteilt? Wer ist an der Nähmaschine am versiertesten?
Schnittmuster anlegen und dann schnipp-schnapp! Das Zuschneiden der Planen ist mit gewöhnlichen Haushaltsscheren gut zu bewältigen.
Volle Konzentration an der Nähmaschine! Denn die Planen lassen sich zwar mit gewöhnlichen Maschinen vernähen, es braucht aber doch etwas Geschick.
Eine vorbildliche Zickzackt-Naht verbindet die Planen. Falls Sie es nachmachen wollen: unbedingt Nadeln in die Maschine spannen, mit denen man auch Leder nähen kann.
Hoppla, Spule schon leer? Angesichts der Dimensionen, die die Wassersäcke haben, sollte beim Nachmachen reichlich Garn im Hause sein.
Nochmal schnippi-schnappi – und schon fertig!
Wie wäre es, aus den Schnittresten Einfüll-Tüllen zu nähen, mit denen sich die Säcke besser befüllen lassen?
Weiter geht’s! Denn neben dem Vernähen der Planen per Nähmaschine gibt es noch eine interessante Alternative …
Planen aufeinanderlegen – und dann mit einem professionellen Föhn verschweißen. Tipp: Dachdecker haben solche Werkzeuge und nutzen sie zum Verschweißen von Bahnen.
Das geht nur im Team: Durch die Hitze des Föhns wird die Oberfläche der Planen angelöst – und beide sofort mit einem Roller miteinander verschweißt.
Es klappt, es klappt: Die Schweißnaht hält! Jetzt nicht nachlassen …
Durch das Anbringen einer Öse am Wassersack, lässt der sich später am Baumstamm stehend aufrecht befestigen.
Fertig! Sehen noch etwas unförmig aus, die Wassersäcke – aber sobald sie mit Wasser befüllt sind, blähen sie sich auf und entfalten durch winzige Undichtigkeiten ihre durststillende Wirkung.